Was sagen rechte Parteien eigentlich zu ökologischen Themen?

Nachdem wir uns in den letzten Texten mit den sozialpolitischen Forderungen rechter Parteien beschäftigt haben, widmen wir uns nun den Positionen zu ökologischen Themen. Kleiner Spoiler: Sie sind sehr skeptisch gegenüber der aktuellen ökologischen Politik und reden von wirtschaftlicher Stabilität und Versorgungssicherheit statt Klimaschutz. Aber dazu nun mehr. 

Ein Kritikpunkt rechter Akteur*innen in Deutschland ist die Energiewende, welche auf erneuerbare Energien setzt und den Ausstieg aus der Kernenergie sowie der Kohleförderung vorsieht. Die Nutzung von Kohle und Erdgas werden befürwortet und Kernenergie als klimafreundlich verkauft. Argumente für diese Haltung sind besonders die höheren Kosten, die eine Umstellung auf erneuerbare Energien mit sich bringen würde. 

Noch wilder werden dann die Aussagen zum Klimawandel. Auch hier ist wieder die Angst vor hohen Kosten und wirtschaftlichen Einbußen groß. Dabei fällt dann fast hinten runter, dass der menschengemachte Klimawandel als Ganzes in Frage gestellt wird. Internationale Klimaschutzabkommen wie das Pariser Abkommen werden abgelehnt und der Wahn geht so weit, dass  die Klimapolitik als ein Instrument zur Einschränkung der nationalen Souveränität und wirtschaftlichen Freiheit betrachtet wird.

Doch damit nicht genug. Rechte Parteien nutzen Naturschutz, um realitätsferne Positionen zu vertreten und den Erhalt der Natur in eine konservativ-rechte Logik einzubetten. Unterstützung erhalten sollen beispielsweise Betriebe, die historische Nutzungsmethoden verfolgen und damit die Werte der Landwirtschaft erhalten. Bei all der Romantisierung geht nur leider verloren, dass Probleme wie der Klimawandel und das Artensterben nicht gelöst werden können. Moderne und nachhaltige Lösungen werden nicht gefördert und Landwirtschaft bleibt dann wohl eher die Requisite für hübsche Heimatfilme. 

Rechte Positionen zu ökologischen Themen sind leicht zu verstehen, da sie oft einen verklärten Hang zum historischen und ursprünglichen haben, der jedoch die aktuelle Situation ignoriert. Als Ausgleich zur romantischen Vorstellung, werden wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund gestellt. Es geht also nicht darum, ob wir in 50 Jahren in Brandenburg Hitzewellen, schlechte Luftqualität, Wassermangel und neue Krankheiten haben, sondern wie viel ein Windrad kostet.

nach- und weiterlesen:

https://www.boell.de/sites/default/files/2016-02_die_umweltpolitik_der_afd.pdf

https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/eu-wahl-das-unterscheidet-die-parteien-beim-klima-und-naturschutz