Wer seid ihr? Seit wann gibt es euch?
Wir sind eine Projekt-Initiative verschiedener Menschen, große und kleine, die seit 2013 die Alte Mühle Gömnigk im südwestlichen Brandenburg als Mietshäuser Syndikat-Projekt betreibt
Was macht ihr in eurer Arbeit?
Als Syndikatsprojekt schaffen wir sozialen selbstverwalteten Wohnraum, darüber hinaus gibt es in der Mühle auch unkommerziell Räume für Gruppen (insbesondere im Sommer), vom queeren Chor über Hausprojekt-Gruppen, bis hin zu internationalen politischen Kollektiven oder feministischer Bildungsveranstaltung. Es gibt Konzerte und Veranstaltungen, die Menschen aus der Umgebung, Alteingesessene genauso wie Zugezogene und Geflüchtete zusammenbringen; es gibt eine Fahrradwerkstatt und Fahrräder für Geflüchtete, einen Umsonstladen, Bildungsveranstaltungen mit Menschen die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen und einiges mehr.
An welcher Stelle hat rechte Politik jetzt oder in der Zukunft Einfluss auf eure Arbeit bzw wie seid ihr betroffen?
Zum Glück sind wir nicht direkt von Fördermitteln abhängig, doch mit Mitteln zur Förderung von Demokratie und Zusammenhalt auf dem Land konnten wir einige Veranstaltungen durchführen, die in Zukunft dann vielleicht nicht mehr möglich wären.
Bereits in der Vergangenheit hat die Brandenburger AFD schlichtweg alle Syndikatsprojekte in einer „Linksextremismus“-Broschüre auf einer Karte mit Molotovcocktails gekennzeichnet – Orte wo Kinder wohnen, wo sich das Jugendzentrum auf dem Land befindet, wo sich Dorfchor, Geflüchtete oder der örtliche Jagdverband treffen, ganz egal wer oder was – es geht hier anscheinend um eine radikale Ablehnung selbstverwalteter solidarischer Räume durch die AFD, weil sie sie nicht kontrollieren können.
Was wünscht ihr euch in 5 Jahren für eure Arbeit?
Wir wünschen uns, dass wir auch in 5 Jahren noch weiterhin so gut vernetzt vor Ort gemeinsam mit vielen aus der Umgebung (und von weiter weg) Veranstaltungen durchführen können und dass die AFD es nicht geschafft hat, die Menschen vor Ort, die in Brück bisher gut zusammengekommen sind, auseinander zu treiben. Es gibt hier erst seit wenigen Wochen erstmals 2 Stadtverordnete der AFD – wir wünschen uns, dass bei der nächsten Wahl in 5 Jahren einfach wieder keine Abgeordnete einer rechtsextremen Partei in die Gemeindegremien oder irgendwelche Gremien – ganz gleich wo – gewählt werden.